Die Auswertung der Rückäußerungen von 570 Hotels ergibt für das Jahr 2010 ein durch die Senkung des Mehrwertsteuersatzes induziertes Investitionsvolumen von 154 Millionen Euro. Diese Mittel fließen in An- und Umbaumaßnahmen, Renovierungen, Modernisierungen sowie Neuanschaffungen. "Hochgerechnet auf unsere Gesamtmitgliederzahl bedeutet dies für das laufende Jahr eine zusätzliche Investitionssumme von rund 330 Millionen Euro", belegt Fritz G. Dreesen, Vorsitzender des Hotelverbandes Deutschland (IHA), die Wirksamkeit des Wachstumsbeschleunigungsgesetzes. "Die Branche hält Wort - und das trotz der massiven Verunsicherung durch die Politik auf allen Ebenen."
Vielerorts wird jetzt der aufgrund des hohen Wettbewerbs- und Kostendrucks aufgebaute Investitionsstau aufgelöst. "So baut z.B. das Best Western Premier Vital Hotel Bad Sachsa seinen rustikalen Hexenkeller für 45.000 Euro zu einer modernen Bar-Lounge um und das Hotel Oranien Wiesbaden steckt 200.000 Euro in die Gebäudesanierung zur Erhöhung der Energieeffizienz", berichtet der Hotelverbandsvorsitzende und Bonner Hotelier aus den Rückmeldungen der Mitglieder. "Die Mehrwertsteuersenkung verschafft uns dringend benötigte finanzielle Spielräume in schwierigen Zeiten und ist ein echtes Konjunkturprogramm für das lokale Handwerk und die regionale Zulieferindustrie. Die befürchteten Steuerausfälle werden schnell kompensiert sein. Für unsere Gäste bedeuten die Investitionen ein noch besseres Preis-Leistungs-Verhältnis."
Der reduzierte Mehrwertsteuersatz sichert zudem zehntausende durch die Wirtschaftskrise gefährdete Jobs. Bei den an der Umfrage teilnehmenden Hotels hat er sogar zu zusätzlichen 304 Voll- und 138 Teilzeitstellen und 321 Ausbildungsplätzen geführt. Hochgerechnet entstehen so rund 1.600 neue Arbeits- und Ausbildungsstellen allein in den IHA-Mitgliedshotels.
Darüber hinaus wollen die Verbandsmitglieder realisierte Mehrwertsteuerersparnisse im laufenden Jahr in einem Umfang von 28 Millionen Euro für Lohnerhöhungen und in einem Umfang von 17 Millionen Euro für Qualifizierungsmaßnahmen ihrer Mitarbeiter verwenden. Aussagen zur Entwicklung der durchschnittlichen Zimmerpreise im Vergleich zum Vorjahreszeitraum lassen sich aus dieser Verbandsumfrage nicht ableiten. Angaben zu durchschnittlich erzielten Netto-Zimmerpreisen im Januar 2010 liegen aus dem weltweit größten Hotelbetriebsvergleich von STR Global Ende Februar vor, die aussagekräftigeren Zweimonatsdaten für Januar und Februar erst Ende März 2010.
Mit Blick auf die bestehenden Wettbewerbsverzerrungen innerhalb Europas wurde der Mehrwertsteuersatz für Übernachtungen in Hotels, Pensionen, Gasthöfen und auf Campingplätzen zum 1. Januar 2010 von der christlich-liberalen Regierungskoalition von 19 auf sieben Prozent gesenkt. Der IHA-Vorsitzende Dreesen erwartet, dass seine Branche nun auch die notwendige Planungs- und Rechtssicherheit und eine konstruktive und faire Wegbegleitung durch die Politik auf allen Ebenen erfährt, damit sich die positiven Auswirkungen des Wachstumsbeschleunigungsgesetzes auch entfalten können.
Quelle: DEHOGA Aktuell PRESSEMITTEILUNG 10/09