„Sieben statt 19 Prozent Mehrwertsteuer werden eine milliardenschwere Investitionsoffensive auslösen, für Preissenkungen und Spielräume bei der Entlohnung der Mitarbeiter sorgen. Sieben Prozent Mehrwertsteuer wären das beste Konjunkturprogramm für eine Branche, in der über 100.000 Arbeitsplätze akut in Gefahr sind", so DEHOGA-Präsident Ernst Fischer bei der Vorstellung der Umfrage in Berlin.
DEHOGA-Umfrage: 3,4 Milliarden Euro für Investitionen, Preissenkungen, Lohnerhöhungen und Qualifikation
Befragt nach der Verwendung der Einsparungen bei einer Reduzierung der Mehrwertsteuer geben die 5.700 Unternehmer an, 46,4 Prozent der Summe für Investitionen in ihre Betriebe zu verwenden. Dies entspricht 1,8 Milliarden Euro, die somit direkt auch dem Handwerk und den Zulieferern zugute kommen und die befürchteten Steuerausfälle schnell kompensieren. Mehr als ein Fünftel des Mehrwertsteuervorteils (21,1 Prozent) wird nach Angabe der Unternehmer für die Senkung der Preise eingesetzt. Das sind 0,8 Milliarden Euro, die direkt bei den Gästen ankommen und für eine erhebliche Belebung der Nachfrage in schwierigen konjunkturellen Zeiten sorgen. Aber auch die über eine Million Mitarbeiter im Gastgewerbe profitieren sofort von einer Senkung der Mehrwertsteuer.
Denn 22,1 Prozent der möglichen Einsparungen planen die Hoteliers und Gastronomen für Lohnerhöhungen und Qualifikationsmaßnahmen aufzuwenden. Diese ebenfalls 0,8 Milliarden Euro sorgen somit für eine Belebung des Konsumklimas weit über das Gastgewerbe hinaus. 10,4 Prozent des Mehrwertsteuervorteils finden laut der Befragung Verwendung zur Verbesserung des Betriebsergebnisses und erhöhen somit die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen nachhaltig.
„Die bundesweite Umfrage des DEHOGA belegt eindrucksvoll, dass es längst überfällig ist, die reduzierte Mehrwertsteuer auch für das Gastgewerbe in Deutschland einzuführen", sagt DEHOGA-Präsident Fischer auch mit Blick auf Europa. Denn 22 von 27 EU-Staaten haben ihrer Hotellerie bereits die Mehrwertsteuersätze reduziert. „Deutschland ist von Ländern mit niedriger Mehrwertsteuer umzingelt. Entlang der Grenzen sind das 3.700 Kilometer Ungleichbehandlung", so Fischer. In der Gastronomie wenden bereits elf EU-Staaten den reduzierten Mehrwertsteuersatz an. Mit Frankreich, Finnland und Belgien stehen drei weitere Länder in den Startlöchern. Insbesondere innerhalb Deutschlands bedeuten sieben Prozent Mehrwertsteuer Gleichbehandlung mit den Bäckern, Metzgern und dem Lebensmitteleinzelhandel. „Wir fordern keine Privilegierung. Wir fordern die Beseitigung der bestehenden Wettbewerbsnachteile", stellt der DEHOGA-Präsident klar.
Gastgewerbe begrüßt Bundesratsinitiative der Bayerischen Staatsregierung
Aus diesem Grund begrüßt der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband ausdrücklich die aktuelle Bundesratsinitiative der Bayerischen Staatsregierung, die auf eine schnellstmögliche Senkung des Mehrwertsteuersatzes für das Gastgewerbe dringt. „Die Hoteliers und Gastronomen in Deutschland freuen sich sehr über die Unterstützung des bayerischen Kabinetts. Das ist das richtige Signal zur richtigen Zeit. CSU und FDP haben erkannt, welche großartigen Chancen für Wachstum und Beschäftigung eine Senkung der Mehrwertsteuer mit sich bringt. Wir gehen davon aus, dass sich nach dem Kabinettsbeschluss aus München nun auch die bayerischen CSU-Abgeordneten im Deutschen Bundestag geschlossen hinter diese Forderung stellen", so DEHOGA-Präsident Fischer abschließend.
MwSt Umfrage im Gastgewerbe Gesamt
MwSt Umfrage Hotellerie und Gastronomie
Quelle: DEHOGA Aktuell PRESSEMITTEILUNG 09/08