Aktuelle politische Entwicklungen zum Flughafen Berlin-Brandenburg (BER)

Die politischen Diskussionen rund um den Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) gewinnen zunehmend an Intensität. Die Regierungschefs von Berlin und Brandenburg, Kai Wegner (CDU) und Dietmar Woidke (SPD), fordern einen Ausbau des Langstreckenangebots am Hauptstadtflughafen, um die wirtschaftliche Entwicklung der Region zu unterstützen (Handelsblatt – 21.09.2024).

Hintergrund
Der Flughafen BER verfügt derzeit nur über eine Handvoll Interkontinentalverbindungen pro Tag, im Gegensatz zu westdeutschen Flughäfen, die fast 200 Verbindungen anbieten. Diese unzureichende Konnektivität stellt ein ernstes Hindernis für Geschäftsreisende, Diplomaten und Touristen dar, die auf ein breites Netzwerk von Mittel- und Langstreckenflügen angewiesen sind.

Forderungen an die Bundesregierung
Die beiden Regierungschefs fordern die Bundesregierung als Miteigentümerin des Flughafens auf, mehr Interkontinentalverbindungen zu schaffen. Sie betonen, dass ein verstärktes Angebot an Direktflügen nach Übersee ein starkes Signal für Investitionen in Ostdeutschland wäre und dazu beiträgt, die Region als attraktiven Standort für Unternehmen sowie Arbeits- und Fachkräfte zu positionieren.

Herausforderung durch hohe Steuern
Ein zusätzliches Hindernis für den Ausbau der Flugverbindungen sind die hohen Steuern und Abgaben, die im deutschen Luftverkehrssystem erhoben werden. Diese Kosten belasten nicht nur die Airlines, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit des gesamten Standorts Berlin und beeinflussen die Ticketpreise für Endkunden. Um die Attraktivität des BER zu erhöhen, ist es entscheidend, diese steuerlichen Rahmenbedingungen zu überprüfen und anzupassen, um günstigere Bedingungen für Fluggesellschaften zu schaffen, die bereit wären, Verbindungen nach Berlin anzubieten.

Die Rolle des Verkehrsministeriums
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) wird jedoch als Bremser angesehen, da er bislang keine Unterstützung für die Schaffung zusätzlicher Langstreckenverbindungen signalisiert hat. Dies führt zu einer Blockadehaltung, die es zu überwinden gilt, um die Wettbewerbsfähigkeit des Flughafens zu sichern.

Zukunftsperspektiven
Ein Hoffnungsschimmer könnte die Einführung neuer Flugzeugtypen sein, die längere Strecken auch mit weniger Passagieren bedienen können. Dies könnte den Airlines ermöglichen, Direktflüge von Berlin und anderen Flughäfen jenseits der großen Drehkreuze anzubieten.

Wir als Verband sehen es als unsere Verantwortung, die Anliegen unserer Mitglieder zu vertreten und die politischen Entscheidungsträger gemeinsam mit anderen wichtigen Akteuren an die Bedeutung einer leistungsfähigen Luftverkehrsanbindung zu erinnern. Es ist entscheidend, dass wir die Forderungen nach einer Verbesserung der Flugverbindungen am BER unterstützen, um die Attraktivität unserer Region für Touristen und Unternehmen weiter zu steigern. Dazu sind wir mit allen wichtigen Akteuren weiter im Austausch.

Wir werden die Entwicklungen aufmerksam verfolgen und Sie über Neuigkeiten informieren.